Der Arbeitskreis Energieerzeugung beschäftigt sich mit Themen der regenerativen und nachhaltigen Energieerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse.
Ein Beispiel der Aktivitäten der Arbeitsgruppe Energieerzeugung war ein Messprojekt von bestehenden PV-Anlagen in der Region, die bereits zwischen 3 – 19 Jahren in Betrieb sind. Inhalt des Projektes war die Messung der noch verfügbaren Photovoltaik-Modulleistung unter Berücksichtigung der realen Umweltbedingung, d.h. der solaren Einstrahlung und der Modultemperatur. Mit Hilfe eines speziellen Kennlinienmessgerätes lässt sich anhand der Strom- und Spannungsmessung sowie der Messung von solarer Einstrahlung und Modultemperatur die reale Modulnennleistung bestimmen, die mit zunehmendem Anlagenalter abnimmt.
Ziel des Messprojektes war das Aufzeigen von Möglichkeiten zur Anlagenüberprüfung und die Bewertung der Modulleistung nach den ersten Betriebsjahren, um daran Empfehlungen zur regelmäßigen Anlagenüberprüfung an Anlagenbetreiber auszusprechen.
Ergebnisse des Projektes:
Die Analyse der gemessenen Anlagen mit einer Modulleistung von 3,0 – 12,4 kWp (kristalline Silizium Module) ergab einen Modulleistungsverlust in Höhe von 0,5 – 23 % im Vergleich zur ursprünglichen Anlagennennleistung. Daraus lässt sich eine sogenannte Moduldegradation, also ein Leistungsverlust in Höhe von 0,5 – 2,0 % pro Betriebsjahr der Anlage errechnen. Die Modulhersteller selbst garantieren, dass der Leistungsverlust der Module selbst, nicht aber der Ertrag der gesamten PV-Anlage, maximal 1,0 % pro Jahr beträgt. Das durchschnittliche Ergebnis des Messprojektes ergab jedoch eine Leistungsminderung von 1,2 % pro Betriebsjahr, was über dem Garantiegrenzwert des Herstellers lag.
Aus diesem Grund sprach der Arbeitskreis die Empfehlung an Anlagenbetreiber aus, vom Anlagen Errichter nach Installation eine Kennlinienmessung der Module bei der Abnahme einzufordern. Die Messergebnisse sollten dann zum Vergleich mit einer erneuten Kennlinienmessung nach 10 Jahren herangezogen werden. Damit lässt sich feststellen, ob die PV-Module noch den vom Hersteller garantierten Mindestertrag in Höhe von 90 % der Nennleistung erreichen. Ist das nicht der Fall, kann reklamiert werden.
Neben einer monatlichen oder jährlichen Auswertung des Einspeisezählers und der Wechselrichterdaten bietet sich bei größeren PV-Anlagen die Installation eines Datenloggers mit Einstrahlungssensor an. Dies ermöglicht eine Echtzeitüberwachung des Anlagenertrages, die damit unabhängig von den Witterungsbedingungen ist.