
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprach sich beim Energietag für Windkraft aus
Neufahrn. „Wir müssen das eine tun und dürfen das andere nicht lassen“, so argumentierte der bayerische Wirtschaftsminister beim Rundgang auf dem Energietag des Bürgerenergievereins, der im Rahmen des Volksfests nun schon zum zehnten Mal stattfand. In den Gesprächen mit den Ausstellern zeigte sich, dass bei den erneuerbaren Energien viele Herausforderungen zu überwinden sind. Es ist zur Tradition geworden, dass der Bürgerenergieverein Neufahrn und Umgebung beim Volksfestsonntag zum Energietag mit Wirtschaftsschau einlädt. Die Runde der Aussteller war in diesem Jahr nicht so groß, wie sie es schon war. In den Gesprächen mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zeigte sich, dass die teilnehmenden Firmen viele Projekte betreuen, oder Ziele verfolgen, dies aber oftmals nicht so einfach ist. Bei Photovoltaik-Anlagen sei derzeit das Thema Speicher im Fokus.
Auch Felder für die Energiegewinnung wichtig: Bei der Begrüßung und der offiziellen Eröffnung des Energietags durch Aiwanger erklärte dieser noch, dass man nicht nur auf Dach-, sondern auch auf Freiflächenanlagen setzen müsse. Diese kosten oftmals nur halb so viel wie Dach-PV-Anlagen und deshalb müsse auch diese Möglichkeit der Stromgewinnung genutzt werden – im besten Fall natürlich Agri-PV. Aiwanger appellierte an die Bürger – da auch rund um Neufahrn viele Windprojekte geplant seien – nicht gleich „dagegen zu sein“. Aiwanger lobte die Entwicklungen in Neufahrn, in denen der Bürgerenergieverein schon lange tätig ist. Vor allem Biogasanlagen seien hier viele zu finden. Auch hierfür würden Ackerflächen eingesetzt, erklärt Aiwanger und hält dies für richtig. Bei den PV-Anlagen kommen inzwischen auch von Privatpersonen vermehrt Anfragen nach Speicheranlagen. Das sei in Zukunft immer wichtiger, pflichteten alle beteiligten auch Aiwanger und Alois Wittmann, Vorsitzender des Bürgerenergievereins, bei. Weiteres Problem bei PV: Es dauere oft viel zu lange bis das Geld von den Stromhändlern bei den Einspeisern ankommt. Beim Stand von Energie Südbayern ging es um Wasserstoff und was Hubert Aiwanger denn davon halte, dass dieser nur einen Wirkungsgrad von 40 Prozent habe, da durch die Elektrolyse viel Energie verloren gehe. Das sei immer noch besser, als gar keinen Strom durch Wasserstoff zu haben, erklärte Aiwanger. „Wir müssen das eine tun, und dürfen das andere nicht lassen“, erklärte er dazu und meinte damit, nicht nur auf eine Lösung zu setzen. Ein wichtiges Anwendungsfeld von Wasserstoff sei für Aiwanger auch der Einsatz bei Lastwägen. Zahlreiche weitere Themen fanden sich beim Rundgang der Energieschau. Auch der Bund Naturschutz oder C.A.R.M.E.N. waren unter den Ausstellern und hatten viele Flyer dabei. Der Bürgerenergieverein, vor allem die Jugendgruppe, animierte die Besucher, Karten für den Wunschbaum auszufüllen. Die Auswertung der Wünsche und gegebenenfalls ein Schritt zu deren Verwirklichung soll folgen, erklärte Vorsitzender Alois Wittmann.