Bei der Jahreshauptversammlung begrüßte der erste Vorsitzende Norbert Wagner die teilnehmenden Vereinsmitglieder und Ehrengäste. Er gab eine Rückschau auf das vergangene Vereinsjahr mit 10 Vereinsversammlungen, Erstem Energietag und Besichtigungen, von der Baustelle eines Windrades, eines Miniblockheizkraftwerks, eines Pkw mit Elektroantrieb und einem Blockheizkraftwerk (Holzvergaser) mit einem Nahversorgungsnetz für Strom und Heizenergie.
Für sein kostenloses Engagement bei der Erstellung und Betreuung der vereinseigenen Homepage und einer umfangreichen Anleitung zur Homepageverwaltung bedankte sich der Verein bei Anton Kolbinger aus Ettenkofen mit einem Sach- und Geldgeschenk.
Bei der Vorbereitung des Zweiten Energietages im Rahmen des Neufahrner Volksfestes mit Wirtschaftsschau am 10. Mai geht es in die heiße Phase. Daher findet die nächste Vereinsversammlung bereits am Montag, 20. April um 19.30 Uhr im Gasthaus Pritscher in Schaltdorf statt. In Abstimmung mit der Gemeinde Neufahrn wurde ein Plan erstellt, in dem die Flächen für erneuerbare, nachhaltige Energie und Wirtschaftsschau getrennt ausgewiesen sind. „Wir wollen hier eine klare Trennung von der allgemeinen Wirtschaftsschau“, so Norbert Wagner, „damit die Ziele des Bürgerenergievereins nicht verwässert werden“. So hat der Verein auch ein eigenes Plakat erstellt, auf dem der Ablauf des Tages, in Form von Vorführungen, Fachvorträgen und Mitmachprogramm für Jung und Alt dargestellt ist. Ein Kaffee- und Kuchenstand darf natürlich auch nicht fehlen. Neumitglieder, die am Aktionstag die Beitrittserklärung unterschreiben erhalten Kaffee und Kuchen umsonst.

Foto: v.l. Ernst Göpfert, Christa Sollfrank, Anton Kolbinger, 2. Bürgermeister Otto Pritscher, Norbert Wagner

Bürgerenergieverein Neufahrn und Kraftwerklerstammtisch Schaltdorf zu Gast bei Heinz Högl
Neunzig Prozent der Bevölkerung sehen die ökologische Energiewende als zwingend notwendig, alternativlos und erforderlich, doch immer mehr sind der Überzeugung, dass sie politisch kaputtgemacht wird. Bei der Familie Högl in der niederbayrischen Marktgemeinde Rohr wird die Energiewende mit Nachdruck verfolgt. Die Zeichen der Zeit erkennen, anpacken und auch andere daran teilhaben lassen, davon konnten sich bei der sehr gut angekommenen Betriebsbesichtigung viele technisch versierte und interessierte Bürger überzeugen.
Das im Juli 2014 in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk mit angegliedertem Nahwärmenetz ersetzt jährlich ungefähr 145000 Liter Heizöl. Der gleichzeitig erzeugte Strom, der für etwa 1200 Personen oder 400 Haushalte reicht, wird in das öffentliche Netz eingespeist. Herzstück der dezentralen wärmegeführten Energieerzeugungsanlage ist eine mit getrockneten Grobhackschnitzeln betriebene Holzvergaseranlage, die elektrisch etwa 135 Kilowatt und thermisch 250 Kilowatt bereitstellt. Zusätzlich stehen zur Abdeckung von Spitzenlasten oder als Notheizung zwei voneinander unabhängige Hackschnitzelheizungen mit jeweils 250 Kilowatt thermischer Leistung zur Verfügung.
Das Nahwärmenetz besteht aus Kunststoffleitungen mit einer Länge von etwa 1400 Metern. Wärmeabnehmer sind das Alters- und Pflegeheim, eine Landtechnikfirma, der gemeindliche Kindergarten und 13 private Haushalte. Durch Übergabestationen mit Mengen- und Zähleinrichtungen wird die Wärmeenergie in das hauseigene Heizsystem übertragen.
Derartige dezentrale, ökologisch autarke Energieerzeugungsanlagen, die Wärme und Strom für die Allgemeinheit erzeugen, machen uns von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas unabhängiger. Deshalb sind nachwachsende, nachhaltig genutzte Rohstoffe ökologischer, ökonomisch und sozialer, als der noch immer stattfindende Raubbau an der Natur.
Dieses Projekt ist als Gemeinschaftsaufgabe zu betrachten. Bürger, Kommune, Behörden, Wirtschaft, Handwerk, soziale Einrichtungen und das Technik- und Förderzentrum Straubing haben sich ergänzt. Die Devise heißt „Mit Für- und Nebeneinander“!
Mit einer angeregten Diskussionsrunde über energietechnische und energiepolitische Themen klang die Veranstaltung im Bürgerstüberl aus.

Holzgaspionier Josef Pritscher übergibt das Geschenk des Bürgerenergievereins Neufahrn an Heinz Högl.