Es ist ja bereits bekannt, dass sich der Bürgerenergieverein Neufahrn und Umgebung parteineutral nicht nur für die grundlegenden Themen der Energiewende engagiert. Es wird auch versucht, Hilfestellungen für Bürger zu geben, die in ihrem privaten Umfeld die Energiewende mit relativ einfachen Maßnahmen voranbringen wollen. Denn bekanntlich führen auch viele kleine Schritte zum Ziel.
Im Gasthaus Sixt in Rohr informierte dazu Alois Wittmann aus Hohenthann aus einer Vielzahl seiner Überlegungen und Denkanstöße zu diesem Thema. Beispiele dafür sind öffentliche Verkehrsmittel benützen, regionale und saisonale Produkte einkaufen, dies reduziert Transportwege und Verpackung. Duschen mit einem Sparduschkopf statt baden, enorme Wassermengen werden vermieden, der Stromverbrauch von etwa fünf Kilowattstunden wird deutlich reduziert. Kurzstrecken sollten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Wer weiß schon, dass die Produktion eines VW-Golf im Durchschnitt 20 000 Kilowatt Strom erfordert. Vielleicht tut es auch ein kleineres Fahrzeug, Gebrauchtauto oder Elektroauto. Im mittleren Drehzahlbereich fahren spart Energie, gegebenfalls Car-Sharing in Erwägung ziehen. Stromfresser bei Kühl- und Gefriergeräten und Heizungspumpen austauschen, die Beleuchtung auf LED-Lampen umstellen. Bei einer neuen Heizung auf Photovoltaik, Solarthermie oder Biomasse umsteigen. Strom aus regenerativen Quellen beziehen, davon ist mittlerweile genug vorhanden. Die Liste ist erheblich umfangreicher und stellt nur einen kleinen Auszug dar. Im Anschluß fand noch ein reger Gedankenaustausch statt.
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Mobil mit der Bahn
Der Hobbyeisenbahner Martin Seeanner informierte in seinem Vortrag über die Veränderungen seit der Bahnreform 1994. Während die Fernverkehrsleistungen wie bisher von der Deutschen Bahn – DB Fernverkehr – vorgenommen werden, hat sich im Nahverkehr grundlegendes geändert. Seit 1996 gilt das Regionalisierungsgesetz. Der Bund stellt den Ländern Regionalisierungsmittel als Ausgleich für die Übernahme der Kosten zur Verfügung, die im Zuge der Bahnreform von den Ländern getragen werden. Im Fall Bayern werden die Vergaben der Nahverkehrsleistungen über die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) vorgenommen. Über die Nahverkehrseinnahmen und die Bundeszuschüsse wird die Bestellung bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) beauftragt. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten wird in der Regel ein stündlicher Takt von frühmorgens bis spätabends angestrebt. Die Verbesserung des Angebots stieg 1995 von 82 Millionen Zugkilometern bis 2015 auf 121 Millionen Zugkilometern, auch dank entsprechender Infrastrukturmaßnahmen. Bis 2023 sollen alle Verkehrsleistungen im Wettbewerb vergeben werden. In unserem Bereich betrifft dies die Strecken München-Regensburg-Schwandorf-Hof/Furth im Wald, die bis Ende 2017 neu vergeben werden sollen. Inzwischen fahren mehrere EVU in unserem Bereich: DB-Regio mit Gäubodenbahn und Donau-Isar-Expreß, Alex-Länderbahn und Agilis. Vorrangiges Ziel ist auch der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Neufahrn. Da es dort auch nur einen Fahrkartenautomaten gibt, den nicht jeder bedienen kann oder will, gibt es als Alternative den Verkauf von Nahverkehrsfahrkarten im Kaufhaus Stadler in der Hauptstraße. Zahlreiche Statistiken und Ökobilanzen rundeten den Vortrag ab. BEV-Vorsitzender Norbert Wagner bedankte sich bei Martin Seeanner für die umfangreiche Information.