Mobil mit der Bahn

Der Hobbyeisenbahner Martin Seeanner informierte in seinem Vortrag über die Veränderungen seit der Bahnreform 1994. Während die Fernverkehrsleistungen wie bisher von der Deutschen Bahn – DB Fernverkehr – vorgenommen werden, hat sich im Nahverkehr grundlegendes geändert. Seit 1996 gilt das Regionalisierungsgesetz. Der Bund stellt den Ländern Regionalisierungsmittel als Ausgleich für die Übernahme der Kosten zur Verfügung, die im Zuge der Bahnreform von den Ländern getragen werden. Im Fall Bayern werden die Vergaben der Nahverkehrsleistungen über die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) vorgenommen. Über die Nahverkehrseinnahmen und die Bundeszuschüsse wird die Bestellung bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) beauftragt. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten wird in der Regel ein stündlicher Takt von frühmorgens bis spätabends angestrebt. Die Verbesserung des Angebots stieg 1995 von 82 Millionen Zugkilometern bis 2015 auf 121 Millionen Zugkilometern, auch dank entsprechender Infrastrukturmaßnahmen. Bis 2023 sollen alle Verkehrsleistungen im Wettbewerb vergeben werden. In unserem Bereich betrifft dies die Strecken München-Regensburg-Schwandorf-Hof/Furth im Wald, die bis Ende 2017 neu vergeben werden sollen. Inzwischen fahren mehrere EVU in unserem Bereich: DB-Regio mit Gäubodenbahn und Donau-Isar-Expreß, Alex-Länderbahn und Agilis. Vorrangiges Ziel ist auch der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Neufahrn. Da es dort auch nur einen Fahrkartenautomaten gibt, den nicht jeder bedienen kann oder will, gibt es als Alternative den Verkauf von Nahverkehrsfahrkarten im Kaufhaus Stadler in der Hauptstraße. Zahlreiche Statistiken und Ökobilanzen rundeten den Vortrag ab. BEV-Vorsitzender Norbert Wagner bedankte sich bei Martin Seeanner für die umfangreiche Information.

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